Farblehre des Wasserstoffs
Grün. Blau. Grau. Die Farben von Wasserstoff zeigen das Herstellungsverfahren
Wasserstoff ist an sich farblos und doch wird es bunt, wenn es um die Herstellung von Wasserstoff geht. Was es mit den Wasserstofffarben auf sich hat, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Wasserstoff kann eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende einnehmen. Das Multitalent ist das häufigste Element in unserem Universum und lässt sich dank seiner chemischen Eigenschaften in vielen Anwendungsbereichen einsetzen.
Wasserstoff ist an sich geruchs- und farblos. Trotzdem wird dem Wasserstoff eine Farbe wie Grün, Grau oder Blau zugeschrieben. Werfen wir einen Blick auf die Bedeutung der Farben und warum das große Ziel grüner Wasserstoff ist.
Die Wasserstofffarben haben nichts mit dem Wasserstoff oder der Farbe von Wasserstoff zu tun. Wasserstoff hat an sich keine Farbe. Die Farben geben Rückschlüsse auf das Herstellungsverfahren und damit wird auch beschrieben, wie sich dieses Herstellungsverfahren auf das Klima auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
Lesedauer insgesamt ca. 6 Min
Farbenlehre des Wasserstoffs
Die wichtigsten Farben bei der "Farbelehre des Wasserstoffs" sind Grün, Grau, Blau und Türkis. Es gibt andere Farben, die jedoch eine untergeordnete Rolle spielen.
Grüner Wasserstoff
Starten wir mit der hoffnungsvollsten Farbe, mit Grün. Es ist nicht verwunderlich, dass der angestrebte klimaneutrale Wasserstoff als grüner Wasserstoff bezeichnet wird. Grüner Wasserstoff wird mit dem Verfahren der Elektrolyse hergestellt und ist durch den Einsatz von erneuerbarer Energie für den benötigten Strom zu 100 % klimaneutral.
Kontaktieren Sie uns jederzeit und wir beraten Sie!
Blauer Wasserstoff
Blauer Wasserstoff wird mit dem Verfahren der Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen. Dabei wird Erdgas in Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid gespalten.
Unter dem Stichwort Carbon Capture and Storage (kurz CCS) und Carbon Capture and Utilization (kurz CCU) wird das Kohlenstoffdioxid entweder unterirdisch eingelagert oder in der Industrie direkt weiterverarbeitet.
Wird die Abgabe in die Atmosphäre vermieden, spricht man von blauem Wasserstoff oder auch "dekarbonisierter Wasserstoff". Der Wasserstoff, das aus der Dampfreformierung gewonnen wurde, wird über Wasserstoffspeicher im Verkehr, für die Strom- und Wärmeerzeugung oder in der Industrie eingesetzt.
| Vorteile | Nachteile |
Blauer Wasserstoff kann als Übergangslösung der erste Schritt sein, ist jedoch nicht das eigentliche Ziel der Wasserstoff-Wirtschaft: Das ist immer grüner Wasserstoff, als 100 % klimaneutraler Energieträger. Da Deutschland den Bedarf davon aber aktuell noch nicht decken kann, ist blauer Wasserstoff der erste Schritt in die richtige Richtung.
Grauer Wasserstoff
Grauer Wasserstoff ist das Gegenteil von grünem Wasserstoff. Er ist nicht klimaneutral, da die für die Herstellung eingesetzte Energie aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Erdöl oder Kohle stammt.
Grauer Wasserstoff wird vorwiegend aus Erdgas gewonnen und macht noch 95 % der weltweiten Produktion aus. Das Verfahren ist das gleiche wie beim blauen Wasserstoff die Dampfreformierung, bei der unter Hitze Erdgas in Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid umgewandelt wird.
Der Unterschied zur blauen Variante ist, dass das Kohlenstoffdioxid aber ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben wird. Die dabei sehr hohen CO2-Emissionen belasten das Klima.
| Vorteile | Nachteile |
Türkiser Wasserstoff
Bei türkisem Wasserstoff wird Wasserstoff über das Verfahren der Methanpyrolyse aus Erdgas hergestellt und über die thermische Spaltung von Methan im Hochtemperaturreaktor getrennt. Dabei entsteht fester Kohlenstoff.
Damit dieses Verfahren klimaneutral wird, muss die eingesetzte Wärme aus erneuerbaren Energiequellen stammen, sowie der feste Kohlenstoff dauerhaft gebunden werden.
| Vorteile | Nachteile |
Kontaktieren Sie uns jederzeit und wir beraten Sie!
Erfolgsgeschichten von Wasserstoff
Die Wasserstoff-Welt ist bunt – das steht fest. Und die Farbe beschreibt nicht den Wasserstoff, sondern das Herstellungsverfahren und dessen Auswirkung auf die Umwelt und das Klima.
Ziel soll immer grüner Wasserstoff als klimaneutraler und nachhaltiger Energieträger sein. Blauer und türkiser Wasserstoff können als Übergangslösungen genutzt werden. Während viele Projekte noch in Pilot- und Testphasen stecken, haben Sie bei Rheingas bereits die Möglichkeit grünen Wasserstoff geliefert zu bekommen. So haben wir im vergangenen Jahr bereits diverse Festivals bei ihrer nachhaltigen Festivalversorgung unterstützt.
Qualität von Rheingas
Jetzt den ersten Schritt machen:
Kontaktieren Sie uns, um gemeinsam Großes zu erreichen!
Häufig gestellte Fragen
Grüner Wasserstoff ist Wasserstoff, der über die Elektrolyse von Wasser zu 100 % mittels Stroms aus erneuerbaren Energien klimaneutral gewonnen wird. Blauer Wasserstoff ist dagegen Wasserstoff, der aus Erdgas über die Dampfreformierung gewonnen wird. Er ist nur dann klimaneutral, wenn das als Beiprodukt entstandene Kohlenstoffdioxid nicht in die Atmosphäre abgegeben, sondern eingelagert oder direkt weiterverarbeitet wird.
Ja, Wasserstoff ist ein geruchsloses und farbloses Element.
Die Farben "vor" dem Wasserstoff beschreiben nicht die Farbe des Elements – das ist farblos – sondern bezeichnen das Herstellungsverfahren und die Auswirkungen dessen auf das Klima. Grüner Wasserstoff ist klimaneutral – grauer Wasserstoff nicht.
Die bekanntesten und relevantesten Farben von Wasserstoff sind Grün, Blau, Türkis und Grau. Weiter gibt es Wasserstoff aber auch mit den Farben Rot bzw. Violett, Orange, Gelb, Weiß, Braun und Schwarz.
